Maranello, 03. Juli – Mit Sergio Pininfarina, der in der vergangenen Nacht verstarb, verliert die Marke mit dem springenden Pferd einen Mann, dessen Name aufs engste mit Ferrari verbunden war.
"Ein außergewöhnlicher Mensch," so Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo zum Tode Sergio Pininfarinas, "der seinen Namen unauflöslich mit unserer Geschichte und unserem Erfolg verknüpfte. Sergio war einer der bedeutendsten Vertreter des Made in Italy in aller Welt, womit er Italien Glaubwürdigkeit und Glanz verschaffte. Er war nicht nur ein Beispiel eines außergewöhnlichen Unternehmens, er war vielmehr auch dafür bekannt seine Pflichten als Bürger zu erfüllen, wobei er stets eine große Leidenschaft für sein Heimatland verbreitete. Dies stelle er als Präsident des Industrieverbands Confindustria, als Parlamentsmitglied und als Senator auf Lebenszeit unter Beweis. Seine Verbindung zu Ferrari als legendär zu bezeichnen wäre untertrieben. Er entwarf, zuerst mit Enzo und später mit mir, einige der bedeutendsten Modelle, wie den Testarossa oder den Enzo, um an dieser Stelle nur zwei bedeutende Wagen zu nennen. Ich möchte hier auch an unsere gemeinsame Arbeit im Hinblick auf den Maserati Quattroporte erinnern, einen der schönsten jemals gefertigten Wagen. Er war ein großartiger Vertreter italienischen Designs, nicht zuletzt auch Dank seines Gefühls für Eleganz. Für viele Jahre war er Mitglied des Ferrari Verwaltungsrats und ich werde ihm immer eng verbunden bleiben. So eng, dass ich auch ein Modell nach ihm und seinem Sohn Andrea benennen wollte: den SA Aperta".
Sergio Pininfarina hatte eine enge Arbeitsbeziehung mit Enzo Ferrari und Luca di Montezemolo, wobei sich alles um Teamwork und gegenseitiges Verständnis drehte. Daraus entstanden einige jener Wagen, die heute zu den Ikonen der Automobilgeschichte gehören. Ab dem Jahr 1952, mit dem Ferrari 212 Inter Cabriolet, wurden sämtliche GT-Serienwagen von Pininfarina in Turin entworfen, wo Sergio im Jahr 1966 von seinem Vater Battista die Präsidentschaft des Unternehmens übernahm.
Die einzigartige Zusammenarbeit zwischen Ferrari und Pininfarina basierte stets auf dem gemeinsamen Verständnis von Forschung und Entwicklung auf allerhöchstem Niveau, wobei über 60 Jahre lang innovativste und äußerst elegante Fahrzeuge gefertigt wurden. Dabei war Pininfarina nicht nur für Serienfahrzeuge – wie den 250 GT Coupé von 1958, den 365GTB4 "Daytona" von 1968 oder den Testarossa von 1984 –verantwortlich, sondern auch für Einzelstücke und Modelle, die in limitierter Auflage gefertigt wurde, wie den von Roberto Rossellini für Ingrid Bergman im Jahr 1954 in Auftrag gegebenen 375MM bis hin zum Enzo Ferrari Supersportwagen des Jahres 2002.
Pressetext und Foto © Ferrari SpA